Hosch a Meinung?
„Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.“ (Mt 18,20)
Für Jesus war es klar: Immer dort wo Menschen zusammenkommen, um gemeinsam zu beten, zu singen, zu essen und an ihn zu denken, ist er gegenwärtig. Vom Religionsphilosophen Martin Buber stammt das Zitat:
„Alles wirkliche Leben ist Begegnung. Wenn wir aufhören, uns zu begegnen, ist es, als hörten wir auf zu atmen.“
In der Begegnung mit anderen finde ich zu mir und kann meine Gedanken, Vorstellungen und Überzeugungen zum Ausdruck bringen und selbst reflektieren.
Die ersten Christen in der Urkirche haben sich in Hausgemeinschaften versammelt und gemeinsam in der Schrift gelesen, gegessen und gefeiert. Die Stimmung war vermutlich locker und ausgelassen. In vielen unserer Kirchen hat sich das geändert. Es geht nicht mehr um Begegnung untereinander, sondern um die Ehrfurcht vor der Eucharistie im Tabernakel. Anstelle von lachen, klatschen und umarmen hat sich knien, schweigen und ein fromm schauen eingebürgert. Selten gibt es in der Kirche Raum für Entfaltung, Kreativität und Spontanität.
Warum „verstellen“ wir uns im Kirchenraum? Ist Gott nicht IN der Kirche genauso präsent wie VOR der Kirche? Würde es Jesus stören, wenn wir in der Kirche echte Gemeinschaft erfahren, lachen und uns über Gott und die Welt unterhalten?
Zum Weiterdenken:
Wie kann die Kirche zu einem echten Ort der Begegnung werden?